Nach unserem ausführlichen Test beschreiben wir im nachfolgenden Beitrag die Vor- und Nachteile der neuen Anker 757 Powerstation. (Wer nicht lesen möchte kann sich ganz unten das Video anschauen.)

VorteileNachteile
unglaublich leisenur 300 Watt Solare Inputleistung
energiesparsam, obwohl USB immer an20kg schwer
LiFePo4 Akku, Elektronik auf 50.000 Stunden ausgelegtKapazität nicht erweiterbar
einfach zu bedienenkein W-Lan, Bluetooth, App
bei 220 Volt bis zu 1000 Watt schnell aufladen

Wer Anker als Marke noch nicht kennt, Anker ist seit ca. 20 Jahren als Qualitätshersteller von kleinen Powerbanks und Handyzubehör, überwiegend durch Amazon bekannt. 

Die Nenn-Leistungsdaten von 1500 Watt Spitzenleistung am Wechselstromausgang, die Akkukapazität von 1229 Wh, und die mageren 300 Watt solaren Eingang lassen niemanden vor Begeisterung aufspringen, aber wenn man die Anker 757 eine Weile nutzt und testet ist man schnell begeistert, denn die inneren Werte, die Einfachheit, Qualität und Ruhe überzeugen und machen sie zu einem sehr angenehmen Mitbewohner. Sie hat fast so ein bisschen was wie die Firma mit dem angebissenen Apfel.

Funktionen

Die neue Anker 757 ist ein einfaches Gerät, was nicht groß programmiert werden kann / bzw. muss. Es gibt kein Bluetooth, kein W-Lan also auch keine App Steuerung. Sie hat 4 einfache Tastschalter, welche direkt neben den schaltbaren Ausgängen oder den zu bedienenden Elementen, wie zum Beispiel dem Display oder der Lampe sind.

Mit dem Knopf neben der horizontalen Lichtleiste kann die LED in 3 Stufen gedimmt werden oder beim Gedrückt lassen ein automatisches SOS Signal gemorst werden.

Der Knopf neben dem Display schaltet das Display ein, sodass alle Werte abgelesen werden können. 30 Sekunden nach dem Drücken schaltet sich das Display wieder aus, nachdem es sich kurz zuvor gedimmt hat.

Schön ist, dass die Taster neben den Ausgängen weiß leuchten, so erkennt man sofort, welche Ausgänge aktiv sind. Die USB Anschlüsse können nicht separat geschaltet werden, sie sind immer aktiv <- das ist super komfortabel.

Das Erste, was wir nach Lieferung gesucht haben, war ein klassischer Ein- und Ausschalter, um das Gerät überhaupt zu aktivieren, diesen gibt es jedoch nicht. Um das Gerät nach Lieferung zu aktivieren, muss es initial an eine Ladequelle 220V Netz, Solar oder KFZ angeschlossen werden. Danach ist es faktisch immer an und die USB-Anschlüsse liefern Strom, wie es eine kleine Powerbank auch tut. Ein Abschalten ist nicht vorgesehen – was auch an eine Firma mit Obst-Logo erinnert.

Die Anker 757 kam mit 29% Ladestand, welche bei unserem Test mit einem 2000 Watt Föhn schnell auf 1% sanken, so dass sie zuerst voll geladen werden sollte um das AKKU-BMS zu kalibrieren. Hat die Anker 1% Ladestand blinkt das Display um anzuzeigen, dass Nachladen dringend empfohlen ist. 

Zusätzlich gibt es ein Reset Loch mit Taster dahinter, um das Gerät zurückzusetzen oder bei Fehlern neu zu starten.

Anker 757 Powerstation

Das Gehäuse

Auf der Verpackung wird mit automobil grad Aluminium geworben, das schöne sichtbare Silber Skelett, ist jedoch leider nur Kunststoff, das hochwertige Aluminium wurde nur unsichtbar im Inneren verbaut. Der restliche schwarze Kunststoff wirkt relativ günstig, scheint aber robust zu sein. Das Gewicht ist mit 20 kg für einen 1229 Wattstunden Akku ziemlich schwer, da gibt es andere Geräte in der Leistungsklasse und Akkugröße die wesentlich leichter sind. Durch die zwei Griffe lässt sich die Anker 757 wie ein schwerer Wasserkasten beidhändig tragen, kräftige Personen können sie auch einhändig tragen. Die Abmaße sind 46,3 * 28,8 * 23,7 cm auch ähnlich einem Wasserkasten. 

Anker 757 Lüfter Öffnungen
riesige Kühlöffnungen links & rechts

Aber das hohe Gewicht hat seinen technischen Grund und ist vermutlich in den großen passiven Kühlkörpern begründet, so dass die Lüfter nur sehr, sehr selten anlaufen.

Unterhalb hat die Powerstation dicke Gummifüße, so dass sie überall solide steht und nicht leicht verrutscht. Gesichert werden sollte sie natürlich trotzdem immer.

An den Seiten sind riesige Lüftungsöffnungen, so dass die Luft entweichen und von rechts nach links geblasen werden kann, was jedoch selten vorkommt, da die Lüfter praktisch kaum laufen. 

Lichtbar, Display und alle Ausgänge sind vorne, auf der Rückseite sind hinter einer schwierig zu öffnenden Klappe eine Sicherung, eine XT60 Dose für den solaren Eingang und eine 220 Volt Kaltgerätesteckdose zum Laden. Oben befindet sich nichts, so dass das Gerät problemlos gestapelt werden kann. Eine Akku-Kapazitäts-Erweiterung ist nicht möglich. 

Bedienung

Die USB Ausgänge sind immer an, Display, Licht und Ausgänge werden mit den Tastern daneben an- bzw. abgeschaltet. 

Anker 757 Display und Ausgänge

Das Display leuchtet bei Veränderungen immer 30 Sekunden z.B. beim Anschließen von USB, beim Schalten von Ausgängen, beim Laden am Netz, bei Erkennen von solarer Ladung oder Abbruch der solaren Ladung, was sehr praktisch ist, sofern man in dem Moment gerade schaut. Die Leuchtdauer des Displays kann nicht eingestellt werden und es ist auch kein Touchdisplay.

Auf dem Display wird sehr groß der Ladezustand in Prozent angezeigt und in blinkender Balkenform, ob der Akku geladen wird. Unten rechts wird die geschätzte Akkureichweite anhand der aktuell genutzten Verbraucher angezeigt. Links davon wird die Ladung und/ oder Entladung in Watt angezeigt. Sind Verbraucher angesteckt oder eingeschaltet, wird oben angezeigt welche Ausgänge aktiv sind. 

Das waren im Großen und Ganzen alle Bedienungsmöglichkeiten, denn persönliche Einstellungsmöglichkeiten gibt es nicht.

Ladung

Anker 757 Ladekabel
Ladekabel im Lieferumfang Kaltgeräte Stecker, XT60 auf Kfz, XT60 zu 3*XT60 für Solarmodule

Laden im Auto

Bei der Anker 757 liegt ein 12 Volt KFZ zu XT60 Adapter bei um im Auto laden zu können.

Ohne laufenden Motor haben wir mit ca. 60 Watt geladen, wobei die Spannung sofort von 13 Volt beim Laden auf 11,4 Volt eingebrochen ist. Um eine Tiefentladung der Starterbatterie zu vermeiden, sollte also nur mit laufendem Motor geladen werden, dann wird auch mit fast 100 Watt (bei unserem Testfahrzeug) geladen. Bei der Ladung mit dem Auto müsste ca. 14,5 Stunden der Motor laufen gelassen werden, um die Anker 757 von leer auf ganz voll zu laden – was natürlich lebensfremd ist. 

Ladung mit Sonnenenergie

Die Anker 757 kann mit 11-30 Volt bei 10 Ampere, also bis zu 300 Watt solar geladen werden. Mitgeliefert wird ein Kabel XT60 zu 3 mal XT60 Kabel, mit dem 3 vermutlich Ankereigene 100 Watt Solarmodule mit XT60 Dosen parallel geladen werden können. Diese Module hatten wir leider nicht, so haben wir uns mit einem XT60 zu MC4 Kabel und einem Y-Kabel beholfen, um normale Solarmodule verwenden zu können. 

Da die Sonne aktuell recht rar ist, haben wir das Laden mit einem Laborladegerät wie folgt simuliert:

Die Anker 757 erkennt schon 9,5 Volt Ladespannung und versucht schon bei 10 Watt zu laden, was an einem Klacken zu hören ist. Die Ladung scheint effizient, denn wenn das Labornetzteil 150 Watt Ladeleistung angezeigt hat, hat die Powerstation 143 angezeigt / bei 300 Watt, 290 Watt. Beim (simulierten) solaren Laden mit 300 Watt in kühler Umgebung war kein Lüfter zu hören. Andere Powerstations schalten die Lüfter meist schon bei 100 Watt Ladeleistung, was einige Nutzer teils stark nervt und morgens aufweckt. Ob der Akku tatsächlich mit der im Display angezeigten Leistung geladen wird, konnten wir nicht messen, jedoch kam uns die Ladung über den integrierten MPPT sehr effizient vor und es wurde eine hohe Ladeleistung erzielt.

300 Watt Lade-Nennleistung sind für einen großen 1229 Watt Akku relativ wenig und auch Anker gibt 4,5 Stunden solare Ladezeit an, was in der Praxis ein Tag beste Sonne ist.

Man sollte jedoch beachten, dass auf den meisten Campingbussen auf Grund der vorhandenen Luken, nur selten mehr als 300 Watt Solar verbaut werden können, also passt das schon ganz gut zusammen.

Die großen günstigen Hausmodule können leider nicht verwendet werden, da diese über 30 Volt Nennspannung haben und auch die Reihenschaltung von kleineren Modulen ist aus diesem Grund nicht möglich. Warum Anker für diese große, spitzenleistungsstarke Powerstation nur 30 Volt, 300 Watt solaren Eingang gewählt hat, ist fraglich, diese Eingangswerte sind eher bei den kleineren Powerstations üblich. 

Für Nutzer, die häufig große Verbraucher unterwegs autark verwenden wollen, wird es insbesondere bei schlechterem Wetter schwierig, den Akku wieder voll zu tanken. 30 Minuten mit 1500 Watt  (Kaffee, Mikrowelle) kochen bedeutet mindestens 3 Stunden bei bester Sonne mit 300 Watt nachladen. Andere Solar-Generatoren in der Leistungsklasse bieten 500 oder gar 900 Watt solaren Eingang bei bis zu 145 Volt – was den Anschluss von mehr Nenn-Modulleistung und somit schnelleres Laden insbesondere bei schlechterem Wetter (Herbst, Winter, Frühjahr) ermöglicht. 

Laden am Stromnetz und USV-Funktion

Das Laden am Stromnetz ist geil!

Die Anker verfügt über ein integriertes Netzteil. Wird das beiliegende Kaltgeräte-Kabel angeschlossen, wird die Ladung intelligent und Akkuschonend gesteuert. Bei 1% lud sie zunächst mit 300 Watt und später mit bis zu 1000 Watt laut Anzeige. Nach 1,5 Stunden war der Akku voll und die Lüfter liefen nur ganz kurz an, die meiste Zeit war sie komplett lautlos. 

Weiterhin verfügt die Anker über eine USV Funktion (20ms)  – die wirklich schnell schaltet. Wir konnten beim Testen mit einem kleinen Heizlüfter keinen Unterschied der Lüfterdrehzahl beim Umschalten hören. Es ist also eine echte USV Funktion, so dass die meisten Geräte die Unterbrechung nicht feststellen können. (Natürlich nicht für Server oder hochkritische Anwendungen geeignet). Andere führende Powerstations dieser Leistungsklasse verfügen über wesentlich langsamere USV Funktionen oder nur indirekte USV Funktionen über den Akku.

Strom-Ausgänge 

Es gibt 6 USB Ausgänge davon 2*USB-C mit Powerdelivery, welche 100 Watt bzw. 60 Watt liefern können und 4 mal USB-A mit 2,4 Ampere pro Anschlussdose. Die USB Ausgänge sind immer geschaltet und lassen sich nicht ausschalten, was ein interessantes, praktisches Konzept ist und einer kleinen Powerbank ähnelt. Trotz der stetig geschalteten USB Ausgänge und der generell nicht ausschaltbaren Anker 757 war der Standby-Verlust in 24 Stunden nur 1 % Akku. Andere Powerstations haben hier wesentlich größere Standby-Verluste von mehr als 20% in 24 Stunden, wenn nur USB und 12 Volt Ausgang (z.B. für eine Camping Kühlbox geschaltet sind.)

Es gibt eine KFZ-Ausgangsdose für klassische Kühlboxen und sonstige KFZ-Anschlüsse, diese wird mit dem Knopf daneben geschaltet, welcher praktischer Weise weiß leuchtet, wenn aktiviert. Der KFZ Ausgang hat die üblichen 10 Ampere und liefert 120 Watt, was für die meisten Applikationen wie Kühlbox, Standheizung, Luftpumpen reicht. Auch die geschaltete KFZ-Dose hatte einen nicht messbaren Standby-Verbrauch. 

Die Anker 757 verfügt über 2 *220 Volt Steckdosen mit in Summe 1500 Watt Inverter-Leistung, auch dieser wird mit dem leuchtenden Knopf daneben geschaltet. Der Standby-Verbrauch des Inverters war mit ca. 1% pro Stunde auch unüblich gering. Der Inverter lieferte problemlos 1500 Watt Leistung, teils sogar kurzzeitig mehr und schaltete dann zuverlässig bei Überbelastung ab. Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Mikrowellen, Werkzeuge mit bis zu 1500 Watt betreibt die Anker 757 mühelos.

Auch hier waren wir von der Lautlosigkeit begeistert. In kühler Umgebung liefen Geräte über 500 Watt lautlos. Die Lüfter wurden gar nicht aktiviert, erst bei 1000 Watt starteten die Lüfter kurzzeitig. Somit ist die Anker 757 ideal, um sie auf den Schreibtisch zu stellen und direkt neben dem Notebook zu verwenden. Würden die Buttons nicht leuchten, würde man bei dunklem Display und der Geräuschlosigkeit glauben, die Powerstation ist aus. Hier gibt es aktuell keinen anderen Hersteller, der so leise, so viel Leistung liefert. 

Lüfterverhalten

Verglichen mit anderen Powerstations in der Leistungsklasse könnte man meinen, die Lüfter sind defekt. Sie laufen wirklich kaum und wenn nur sehr kurz und verhältnismäßig leise. Hier hat Anker wirklich saubere Ingenieursarbeit geleistet, denn das Gehäuse erwärmt sich dennoch kaum.

Im Test mit einem Wasserkocher mit über 1200 Watt liefen die 2 Lüfter dauerhaft, aber schalteten sich wenige Sekunden nach Nutzung wieder ab. (Am Ende war natürlich der Wasserkocher lauter als die Lüfter.)

Bei Anschluss eines kleinen Heizlüfters mit über 500 Watt lief der Lüfter gar nicht. Also ideal, um das Gerät direkt neben sich zu stellen, z.B. auf den Schreibtisch und Monitore, PCs oder Ähnliches zu betreiben. 

Der mechanische Energiespar-Schiebeschalter soll Energieverschwendung verhindern, indem die Ausgänge bei Nichtnutzung automatisch ausgeschaltet werden z.B. sobald angeschlossene Geräte vollständig aufgeladen sind oder über längere Zeit keinen Strom ziehen. Damit Geräte dauerhaft laden oder an bleiben, z.B. ein Kühlschrank, Beatmungsgerät sollte das Energiesparen deaktiviert werden. Auch ohne Energiesparen sind die Standby – Verbräuche sehr gering. 

Insgesamt ist die Anker 757 tatsächlich ähnlich dem bekannten Obst-Handyhersteller, man hat kaum Einstellungsmöglichkeiten, aber alles funktioniert sehr zuverlässig und komfortabel. 

Nachfolgend nochmal die Haupt- Vor- und Nachteile die uns aufgefallen sind:

Vorteile: 

  • Der mit Abstand leiseste Solargenerator in seiner 1500 Watt Leistungsklasse (aber auch viel kleinere Solargeneratoren sind viel lauter mit ihren Lüftern.) Auf dieses Gerät kann man den Kopf legen und bei normalen Temperaturen und Verbrauchern bis 500 Watt hört man gar nix, dank der grandiosen passiven Kühlung. Nur beim beginnenden solaren Laden ist nur kurz ein Klicken zu hören, die Lüfter laufen nicht an.
    Uns hat wirklich beeindruckt, dass dieses Gerät bei kühlen, normalen Temperaturen komplett lautlos ist. Selbst beim Laden mit tausend Watt am Netzstrom “heulen” 2 der 4 Lüfter mal kurz (leise) auf und dann ist das Gerät wieder komplett lautlos. Da das Display auch meist aus ist beim Laden, könnte man meinen, das Gerät ist nicht aktiv. 
    Das ist das Gegenteil von dem, was die zwei anderen führenden Wettbewerber mit ihren frühzeitig und laut drehenden Lüftern anbieten und worüber sich lärmsensible Anwender häufig beschweren. Das verhältnismäßig hohe Gewicht der 757 kommt also vermutlich auch von den massiven Kühlkörpern.
    Die großen Kühlschlitze auf beiden Seiten sorgen dafür, dass die Luft optimal aus dem Gehäuse entweichen kann, mehr als 40 Grad konnten wir nie messen. Praktisch kann natürlich viel Staub und Schutz durch diese Schlitze eindringen, weswegen es Sinn macht, das Gerät stets in einer sauberen Umgebung zu halten. Verschmutzen die Kühlkörper über die Laufzeit stark, werden die Lüfter vermutlich öfter laufen. 
    *Achtung: Wir haben das Gerät im Winter getestet, bei heißen Umgebungstemperaturen werden die Lüfter überproportional öfter laufen. Je wärmer die Umgebung, desto schwieriger ist es, Wärme abzuführen und je länger laufen die Lüfter.
  • super einfache und praktische Bedienung. Alle Funktionen lassen sich mit je einem Knopf schalten. Wo andere Geräte 2-3 mal Touchscreen drücken benötigen, ist die Anker einfach nur an oder aus – sehr praktisch.
  • Anker gibt 5 Jahre Garantie auf alle 757 Power Stations und hat laut eigener Aussage Elektronik-Komponenten verbaut, welche auf  50.000 Betriebsstunden ausgelegt sind (was 5 Jahren dauerhaften Einsatz entspricht) – eine Einsatzzeit, die praktisch erst lange nach einem Jahrzehnt erreicht werden wird. 
  • LFP – LifePo4 Batterietechnik ist verhältnismäßig schwer, kann aber bis zu 3000 Zyklen, so dass der Akku ca. 8 Jahre hält, bei unrealistischem täglichem Laden und Entladen. Auch danach hat der Akku noch 80% Restkapazität und sollte noch lange funktionieren. Neben der Langlebigkeit hat die LiFePo4-Akku-Technik den Vorteil, eigensicherer zu sein. Bei einem Brand oder schweren Fehlfunktionen brennen/ explodieren diese Akkus nicht, sondern blasen nur Rauch ab, was einen wesentlich ruhiger schlafen lässt, wenn das Gerät z.B. im teuren Wohnmobil dauerhaft verbaut und dauerhaft geladen wird. 
  • Energiesparsam – der Standby-Strom ist sehr gering im Vergleich zu anderen Powerstations was an der exzellenten Wärmeabfuhr liegt so dass die Lüfter nur selten drehen müssen.
  • Ein Display mit großen Zeichen, was zwar nur kurz an bleibt (nicht einstellbar) aber dafür super ablesbar ist, auch von weiter weg.
  • Die 3 fach dimmbare LED an der Frontseite ist beim Camping wirklich praktisch, insbesondere wenn USB Geräte abends an- und abgesteckt werden.
  • Um USB Strom zu nutzen muss die Powerstation nicht extra eingeschaltet werden, sie ist  wie eine Powerbank praktisch immer an
  • integriertes Netzteil
  • Die Powerstation ist schwer, kann aber komfortabel einhändig und beidhändig getragen werden.

Nachteile:

  • Das autarke solare Laden ist nur mit 300 Watt bei 11-30 Volt möglich. Dies bedeutet, der Nutzer kann nur kleine 20 Volt Module in Parallelschaltung verwenden, deren Leerlaufspannung die 30 Volt nicht überschreitet. (Niedrige Spannungen haben den Nachteil, dass es mehr Verluste in den Leitungen gibt und die MPPTs oft auch nicht so effizient regeln können. Bei viel Sonne lädt das Gerät im Sommer gut, im Winter bei wenig Licht wird es schwierig, mit nur 300 Watt Modul-Nennleistung und niedrigen Spannungen das Gerät zu nutzen und während der kurzen Sonnenphasen wieder voll zu laden.
  • Das Anker, statt den standardmäßigen MC4 Kabeln, nur ein XT60 zu 3 mal XT60 Kabel beilegt, ist schade. So muss der Nutzer entweder die Anker 100 Watt Solarkoffer kaufen oder sich anderweitig ein XT60 zu MC4- Adapterkabel besorgen, um andere Solarmodule mit Standard MC4 zu verwenden. (Das ist schon nervig, dass einige Hersteller diese Wege gehen, während die EU parallel Handyladekabel standardisiert, um Müll zu vermeiden. )
  • Das Gerät ist für seine Akkugröße schwer – was vermutlich an den passiven Kühlkörpern und stabilen Ausführung liegt.
  • Nicht erweiterbar – die Kapazität von 1229Wh kann nicht (auch nicht mit technischen Tricks) erweitert werden. (Was aber auch nicht so schlimm ist, da mit 300 Watt solarer Ladeleistung, es sowie so ewig dauern würde, größere Akku-Kapazität zu laden.)
  • Die Ladeanzeige ist nicht ganz genau und springt beim Laden stark.
    In unter 30 Minuten war unsere 757 im Test von 1% auf 99% geladen, aber die 99% wurden dann ca. nochmal eine Stunde geladen. Bei den letzten 99% sprang der Lüfter dann öfter an. 
  • kleiner Usability-Mangel: Die filigrane Klappe zum Laden auf der Rückseite ist schwer zu öffnen (mit normalen Fingernägeln) und wird vermutlich outdoor nicht so lange halten. Aber wenn sie wegbricht, wäre es auch nicht schlimm, da sie sowieso keine wichtige Funktion erfüllt. Handwerklich Begabte können sich hier ein größeres Loch für die Finger fräsen, was hoffentlich die Garantie nicht beeinträchtigt. 
  • keine App und auch kein Wireless Charging – dafür sehr energiesparsam 

Fazit:

Die leiseste Powerstation, die wir kennen, nicht nur in der Premium-Leistungsklasse über 1000 Watt, sondern auch leiser als viele viertel so starke Power Stations. Die Lüfter laufen wenn, nur sehr kurz und sind auch nicht besonders laut, das wird viele lärmsensible (Heim-) Anwender begeistern.

Ein wirklich energiesparsames Gerät mit wenig Standby-Verbrauch, was sich aber nicht vollständig abschalten lässt, da die USB Anschlüsse immer aktiv und nicht schaltbar sind. Viele andere Powerstations müssen dauerhaft an Solar angeschlossen sein, da sie sich auch ohne große Verbraucher erheblich selbst entladen, dies tut die Anker nicht.

Für wen ist das Gerät geeignet?

Für Ruhe liebende Menschen!

Für Energiesparer und Camper, die nur wenig Strom verbrauchen, für Kühlbox, Handy Laden, Notebook und co. ist die Anker 757 super. Auch wer nicht mehr als 300 Watt Solarmodule verbauen oder stellen kann, ist mit der energieeffizienten Anker gut beraten. (Insbesondere in kleinen Campern und Bussen ist die Anker wesentlich praktischer und auch günstiger als ein ähnlich leistungsstarkes Solarsystem verbauen zu lassen.)

Dennoch ist Kaffee, Mikrowelle oder Wasser kochen oder Werkzeug mit bis zu 1500 Watt ohne Probleme möglich, aber es dauert durch den begrenzten solaren Eingang, insbesondere bei schlechtem Wetter, lange bis diese Energie bei maximal 300 Watt wieder solar nachgeladen werden können. 

Auch als unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ist das Gerät durch seine schnelle Umschaltzeit sehr gut geeignet.

Der Preis ist hoch, jedoch bietet Anker 5 Jahre Garantie und hat das Gerät scheinbar überdimensioniert mit hochwertigen Komponenten und passiven Kühlkörpern, so dass eine lange Lebensdauer ohne das Lüfter oder andere Verschleißteile kaputt gehen, und das ganze Gerät lahm legen, sehr wahrscheinlich ist. 

Menschen, die autark im Winter, bei schlechtem Wetter oder auch in nördlichen Gebieten unterwegs sein wollen, denen wird die Kapazität zu klein sein und die solare Lademöglichkeit mit 300 Watt zu gering. 

Was würden wir uns an Verbesserungen wünschen?

  1. mehr solare Eingangsspannung / Leistung, mindestens 50 Volt, um auch klassische Module wie z.B. Balkonkraftwerksmodule anschließen zu können. Das Gerät ist so leise und deshalb eigentlich ideal für die Notstromversorgung zu Hause.
  2. MC4 Adapter als Standard beiliegend
  3. Die Möglichkeit die Kapazität durch Zusatzakkus zu erweitern
  4. Komforteinstellungen wie z.B. Display-Leuchtdauer, Netzladeleistung, Standby selbst einstellen zu können
  5. W-Lan um das Gerät über Internet und App fernsteuern und überwachen zu können

technische Daten:

Zellkapazität1229 Wh
AC-Eingangsleistung1500 Watt – 220 V~ 7 A max., 50 Hz
AC-Eingangsleistung (Laden)1000W max
AC-Eingangsleistung (USV-Bypass-Modus)1440W max
Solarpanel-Eingang11-30 V 10 A (maximal 300 W)
KFZ-Ausgang120 Watt, 12V, 10A max
AC-Ausgang (Wechselstrom)230 V~ 6,5 A, 50 Hz/60 Hz, 1500 W max
USB-A-Ausgang5V 2.4A (maximal 2.4A pro Anschluss)
USB-C-Ausgang (100 W)5V 3A/9V 3A/15V 3A/20V 3A/20V 5A (max. 100W)
USB-C-Ausgang (60 W)5V 3A/9V 3A/15V 3A/20V 3A (max. 60W)
Entladetemperatur-20°C bis 40°C
Ladetemperatur0°C bis 40°C
Abmaße46.3 * 28.8 * 23.7 cm
Gewicht19,9kg

Zu Kaufen gibt es die Anker 757 hier.
Fragen beantworten wir gerne in den Kommentaren.

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