Stehend E-Foil fahren sieht spielend leicht aus, erfordert jedoch einiges an Grundwissen, Training und Übung. Insbesondere muss der Gleichgewichtssinn und die Koordination mit dem Gas geübt werden.
Der Anfang auf dem Efoil ist jedoch sehr, sehr leicht und macht den meisten mehr Spass als das drauf stehen.
Zunächst ist es wichtig sich über die Sicherheitsaspekte vertraut zu machen.
Die größte Gefahr eines eFoils ist nicht der drehende Propeller sondern, die scharfen Kannten an den Foils im Wasser. Wird man von diesen getroffen, bzw. trifft diese kann es schnell blutende Wunden geben. Deshalb macht es für fortgeschrittene Anfänger die auf dem Board stehen wollen Sinn, eine Prallschutzweste, Neopren und einen Helm zu tragen. Aber auch Profis die Sprünge wagen, tragen gerne freiwillig Helm und Prallweste, da man nie weiß ob man zusammen mit dem Board landet oder das 30kg schwere Board nach einem auf das Wasser trifft.
Am Anfang sind die ersten Schritte jedoch ungefährlich.
- die erste Stufe ist das drauf legen auf das efoil und in niedrigen Stufen Gas geben. Hier bekommt man ein Gefühl für das Board, wie es auf Gas reagiert und wie man sein Gewicht verlagern muss.
Die wichtigsten Punkte dabei sind, dass die Nase vor dem Gas geben über dem Wasser ist, also Gewicht nach hinten, sonst geht man direkt auf Tauchstation und das man je mehr Gas man gibt das Gewicht nach vorne verlagern muss, damit die Nase dann nicht zu weit aus dem Wasser kommt - Ein nächster wichtiger Punkt ist, das Gas geben und Gas loslassen immer sehr langsam erfolgen sollte. Ruckartige Gasstöße führen zu Ruckartigen Bewegungen des Boards, beim ruckartigen Gas geben fällt man nach hinten runter, beim Ruckartigen Gas loslassen taucht die Nase in das Wasser.
- Lässt man das Gas langsam los, muss auch immer das Gewicht wieder nach hinten verlagert werden, da das Board ohne Schub anfängt die Nase ins Wasser zu tauchen.
- hat man eine gewisse Geschwindigkeit erreicht, surfend auf dem Wasser, vibriert die Sifly Fernbedienung mit dem “Ready to Fly Alarm” – nun sollte man einfach nur das Gas halten und sein Gewicht langsam nach hinten verlagern. Schon hebt sich das Board langsam aus dem Wasser. Man sollte darauf achten nur kleine langsame Bewegungen zu machen und sich nicht zu weit / hoch aus dem Wasser zu heben, da viele dann Angst bekommen, das Gas loslassen und mit dem Gesicht voran im Wasser landen. Kommt die Board Nase zu weit aus dem Wasser hoch, einfach wieder langsam nach vorne “robben” oder ganz leicht vom Gas gehen.
- Hat man diesen Schwebezustand erreicht, wird das Board ganz leise und man fährt sehr energiesparsam. Hier sollte man einige Zeit verbringen diesen Schwebezustand zu üben und vllt. Stück für Stück höher zu kommen und zu schweben. Zu hoch sollte man sich jedoch nicht wagen, da dann die Schraube aus dem Wasser kommt und Luft zieht und man vermutlich schnell mit der Nase voran ins Wasser stürzt. Viele haben bei der Übung schon so viel Spass, dass sie gar nicht weiter gehen wollen.
Die nächste Stufe des efoil fahren Lernens ist der Hund
Hier kniet man sich einfach auf das Board mit allen Vieren und verlagert sein Gewicht während des langsamen Gasgebens von hinten nach vorne und bei dem “Ready to fly Alarm” wieder nach hinten und versucht genauso zu schweben. Dies ist schon etwas schwieriger weil der Schwerpunkt höher aus dem Wasser ist, dafür kann man aber schneller und dynamischer das Gewicht verlagern und so effektiver steuern.
Kurven fährt man übrigens einfach nur durch zur Seite lehnen.
Letzte Stufe des Efoil fahren lernens
Die letzte Stufe des fahren Lernens ist das Aufstehen. Hier sollten ungeübte auf jeden Fall Schutzkleidung und Helm tragen. Durch das Stehen hat man mehr Abstand vom scharfen Foil und kann entsprechend stark auf den Foil fallen, was erhebliche Verletzungen (bis zum Tod) zur Folge haben kann. Wichtig ist beim Fallen, Unsicherheit sofort das Gas los zu lassen und weit vom Board weg zu springen, dass man auf keinen Fall mit dem scharfen Foil in Berührung kommen kann.
Je nach Größe des Board (und eigenem Gewicht) kann man versuchen sich gleich auf das Board zu stellen und dann Gas zu geben. Einfacher ist es jedoch sich auf das Board einseitig zu Knien und ein ein Bein vorne zu stellen und erstmal Fahrt aufzunehmen.

Je schneller das Board wird, desto stabiler wird es und man kann langsam aufstehen. (Bei Sifly efoil boards ) hat es sich bewährt den vorderen Fuß auf das S im Logo zu stellen und den hinteren Fuß knapp vor dem Ende der Kante des Batteriedeckels. Das ganze leicht seitlich versetzt, so das zumindest der hintere Fuß seitlich am Rand steht.
Steht man nun mit ausreichender Geschwindigkeit (Ready to fly Alert vibriert) surfend sicher auf dem Board, kann man das Foilen / Fliegen wagen. Hierzu verlagert man das Gewicht langsam, aber kurz nach hinten, die Nase kommt aus dem Wasser, dann bewegt man sich gleich wieder nach vorne, damit die Nase nicht zu hoch kommt. Hat man da die richtige Position springt man quasi leicht auf dem Wasser wie ein Stein der geflippt wird vom Ufer. Man kommt kurz raus aus dem Wasser, geht wieder runter platscht leicht auf das Wasser, was die Nase gleich wieder nach oben drückt. Mit Übung werden die Flugphasen immer länger zwischen dem aufs Wasser platschen, bis man am Ende so lange fliegt wie man möchte. Das Gas bleibt dabei unverändert.

Wichtig ist am Anfang nicht zu hoch aus dem Wasser zu kommen, sondern gleich nach dem Rauskommen die Nase wieder nach unten zu drücken und nur wenige Zentimeter über dem Wasser zu schweben. Sonst verliert man schnell das Gleichgewicht, kann vom Board fallen, das Board weit aus dem Wasser rausschießen und ggf. unglücklich auf dem Surfer landen. Bei Verletzungen hört der Spass des Efoilens schnell auf. Es macht viel mehr Spass sich langsam ohne blaue Flecken und Verletzungen sich an die Höhe des Foilens zu gewöhnen, als gleich hoch hinaus zu wollen.
Fragen beantworten wir gerne in den Kommentaren. Gerne könnt Ihr auch bei uns einen Einführungskurs buchen, die wir in der Regel am Neckar durchführen, da hier die Gefahr der Grundberührung sehr gering ist. Achtung Spoiler: Jeder 2. der efoilen probiert, möchte unbedingt so ein Board haben 😉
