Immer häufiger bekommt man bei ebay oder ebay-Kleinanzeigen große AGM, Solar- bzw. Verbraucherbatterien gebraucht vermeintlich günstig angeboten. Viele schlagen dann zu, ohne zu wissen, dass Batterien einem erheblichen Verschleiß unterliegen. Eine AGM, Bleisäure Batterie wird nach der Entladung von mehr als 50% dauerhaft geschädigt durch erhöhten Verschleiß. Man kann also davon ausgehen, dass gebrauchte Verbraucherbatterien den Anforderungen nicht genügten und öfter mehr als 50% entladen wurden. Da bei AGM Batterien mit zunehmender Entladung die Spannung einbricht, können dann viel Geräte nicht betrieben werden, weil sie abschalten.

Vermeintlich gute AGM Batterien werden also nur verkauft, wenn der Besitzer eine besser Batterie meist LiFePo4 anschafft.

Es hat sich in der Szene rumgesprochen, dass Lithium Eisen Phosphat Akkus super leistungsfähig sind, fast vollständig entladen werden können ohne Spannungseinbruch.

Die konkreten Vorteile von LiFePo4 sind:

  • hohe Leistungsabgabe, Stromabgabe ohne Spannungsverlust
  • bis zu 5% Beschädigungsfrei entladbar
  • geringes Gewicht, kompakte Baugröße
  • schnell ladbar und entladbar
  • lange Lebensdauer bis zu 30 Jahre

Die Nachteile sind eigentlich nur die hohen Anschaffungskosten. Bezogen auf die Laufzeit von im Durchschnitt 10 Jahren sind sie sogar 1/3 günstiger als vergleichbar nutzbare AGM Batterien. (Rechnet man bei Campern den höheren Spritverbrauch, Bremsen, Fahrwerks und Reifenverschleiß durch das hohe Gewicht der AGM Batterien (locker 60KG für 300AH) ein ist es sicher noch mehr Ersparnis)

Um die hohen Kosten der Anschaffung zu Umgehen, bauen Begabte ihre LiFePo4 Akkus einfach selbst. Da die großen LiFePo4 Zellen nur von wenigen großen Herstellern produziert werden, gibt es qualitativ auch kaum Unterschiede, es sei den man erwischt günstig angebotenen Ausschuss oder gebrauchte Zellen.

Mit guten LiFePo4 Zellen, ausreichend dimensionierten Kupferverbindern und einem passenden BMS (Batteriemanagementsystem) kann ein LiFePo4 Akku sehr einfach selbst gebaut werden., sofern man über ausreichende Erfahrung und Vorsicht verfügt.

LiFePo4 Zellen zeichnen sich durch ihren hohen Energiegehalt aus und können teils über 200 Ampere liefern ohne abzuschalten. Wer schon mal einen Schraubenschlüssel versehentlich auf eine einfache Starterbatterie mit viel weniger Leistung gelegt hat, weiß wovon man redet.

Es ist selbstredend, das man Ringe, Ketten und Schmuck vor Arbeiten an elektrischen Geräten abgelegt werden. Aber auch ein Reisverschluss kann für einen großen Schreck sorgen.

Beim Selbst bauen und montieren der LiFePo4 sollte man weiterhin versuchen alle Pole zu isolieren und Schraubverbindungen mit entsprechenden Schraubensicherungen versehen, so dass auch nach 100.000km Schotterpiste keine Kurzschlüsse entstehen können.

Auch das Gehäuse für die Zellen spielt eine große Rolle. Eine einfache Metallbox ist wegen der Kurzschlussgefahr eher ungeeignet. Es ist entscheidend, dass die Isolierung der Kontakte der einzelnen Zellen auch im Falle eines Unfalls stand hält. Weiterhin müssen die Zellen sich bewegen können, da durch Erwärmung unterschiedliche Kräfte auftreten können und Druck auf Zellen und Verbindungen in jedem Fall vermieden werden muss.

So einfach und sicher wie es in vielen Youtube Tutorials gezeigt wird ist das Selberbauen von LiFePo4 Akkus nicht. Hochleistungsakkus sollten wegen ihrer hohen Energiedichte eher wir Sprengstoff oder Benzin betrachtet werden, mit denen Menschen gewöhnlich vorsichtig umgehen bzw. sich gar nicht trauen damit zu arbeiten.

Wir freuen uns auf Fragen und Anregungen zum Selberbauen von Akkus. Wenn man weiß wie es geht ist es eine tolle Möglichkeit tausende von Euros zu sparen und voller Energie unterwegs zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert