Die häufigsten vermeidbaren Schäden bzw. Totalausfälle an Solargeneratoren entstehen durch Tiefentladung und falsches Einlagern der Powerstation. Gerade in den aktuellen Zeiten des potentiellen Stromausfalls macht es Sinn immer eine möglichst volle Powerstation vorzuhalten, aber auch technisch macht es Sinn. Die nachfolgenden Tipps gelten nicht nur für Powerstations sondern jegliche LiFePo4 (Solarakkus, Versorgerakkus) aber auch Li-Ionenbasierte Akkus in Fahrrädern, Handys, Laptops, Fahrradlampen. (Generell gelten sie für alle Batteriearten, wobei Blei- und Gel-Akkus dumm sind und keinen Computer haben der sie schützt)
(Nach der ausführlichen Erklärung unten die Tipps worauf zu achten ist bei Nichtnutzung der Powerstation)
Wird eine Powerstation entladen für längere Zeit abgestellt z.B. nach der Campingsaison, kann es sein, dass sie danach Schrott ist und vom Laien gar nicht aber ggf. auch vom Profi nur kurzzeitig wieder reaktiviert werden kann. Powerstations bestehen aus einem LiFePo4 oder Li-Ioneen Akkupaket. Dieses Akkupaket wird von einem eigenen kleinen Computer überwacht dem sogenannten BMS (Batterie Management System). Dieser Computer ist nur dafür da, dass der physische Akku (vor seiner eigenen Leistung bzw. externer Ladeleistung) geschützt wird und nicht überlastet werden kann. Das BMS steuert aktive und passive Schutzfunktionen.
Aktive Schutzfunktionen welche dauerhaft regeln sind z.B. die Begrenzung der Ladeleistung, die Begrenzung der Entladeleistung, der Entladetiefe oder auch das Ausbalancieren der einzelnen Akkuzellen. (ist die Gefahr für den Akku vorbei funktioniert der Akku wie gewohnt)
Passive Schutzfunktionen sind Funktionen die den Akku bei vermeintlichem Schaden vollständig abschalten, so dass er ohne Demontage nicht reaktiviert werden kann. Der Akku ist dann faktisch defekt und ohne eine Überprüfung und Reaktivierung durch eine Fachkraft nicht mehr zu verwenden. Defekte aber dennoch technisch reaktivierte Akkus stellen Feuer und Explosionsgefahr dar. Eine solche Deaktivierung erfolgt z.B. wenn ein vermutlicher Zellschaden vorliegt (einige Zellen stark von der Ladung der anderen Zellen abweichen) – oder der gesamte Akku tief entladen ist.
Tiefentladen ist unbedingt zu vermeiden.
Eine Tiefentladung kann bei regelmäßiger Nutzung eigentlich nicht vorkommen, da das BMS vor einer möglichen Tiefentladung den Akku abschaltet und erst nach vorherigem Laden wieder, entladen lässt.
Das Problem der Tiefentladung entsteht bei einer sehr langen Lagerung oder Einlagerung im entladenen Zustand. Eine Powerstation bzw. eine Lithium Batterie verbraucht immer Strom. Die Spannung fällt bei Nichtnutzung ab, aber das BMS was den Akku überwacht verbraucht immer etwas Strom, so dass der Akku immer entladen wird, auch wenn er nicht genutzt wird.
Wird nun eine fast leere Powerstation eingelagert sinkt die Spannung weiter und das BMS schaltet den Batterieschutz an so dass die Powerstation nicht mehr entladen werden kann. In den meisten Fällen lässt sich die Powerstation erst wieder Einschalten, wenn Sie geladen wurde.
Wird die Powerstation weiterhin nicht geladen, sinkt die Akkuspannung weiter und der Zellschutz wird aktiv. Das BMS vermutet nun beschädigte Zellen und blockiert das wieder Aufladen des kompletten Akkus – um Feuer- und Explosionsgefahr zu vermeiden. Der Akku ist nicht mehr Nutzbar und es kann auch tatsächlich eine Zellschädigung eingetreten sein durch die Tiefentladung. (Akkumaterial zersetzt sich, es entstehen Kurzschlüsse und Kriechströme). Würde nun dem Akku wieder Energie zugeführt durch Ladung, würden aus kleinen Kriechströmen große und es können große Temperaturen entstehen die zum Feuer führen.
Folgende Tipps um die Powerstation richtig zu lagern und eine lange Lebensdauer zu gewährleisten
- Die Powerstation nach Gebrauch immer möglichst frühzeitig wieder laden (nicht schnell sonder möglichst langsam)
- Die Powerstation möglichst nie bis zum Ende entladen (vor allem nicht mit großen Verbrauchern)
- Die Powerstation nie leer Einlagern sondern vor dem längeren Einlagern (Winter) ganz voll laden und dann auf ca. 85-95% entladen, dann abschalten
- Die Powerstation vor dem Einlagern komplett ausschalten (Bluetooth und W-Lan deaktivieren)
- Alle 1-3 Monate den Ladestand der Powerstation kontrollieren (sollten 50% erreicht sein, nachladen)
- Die Powerstation trocken, staubgeschützt zwischen 10-20 Grad lagern, Temperaturschwankungen vermeiden
- Die Powerstation nach dem Lagern vor Erstverwendung vollständig aufladen (auch wenn sie vermeintlich voll anzeigt)