Auf Grund einiger Fragen hier ein kurzer Exkurs zum Thema Akku.
Gerade am Anfang möchte man möglichst viel mit dem Sifly efoil fahren und der Akku ist meist dann schon leer, wenn man glaubt es zu können und anfangen will Spaß zu haben. Die Ladezeit des großen Akkus ist je nach Temperatur zwischen 3 und 5 Stunden.
Ein Zusatz Akku wird auf nicht rabattierte Bords mit 20% Rabatt beim Bordkauf angeboten und ist eigentlich für Schulen und Verleihe gedacht, die die Bords, ohne bis zu 5 Stunden Ladeunterbrechung zu warten, laufen lassen wollen. Einzeln kosten die Akkus auf Grund der aktuellen Lieferprobleme fast 3000€.
Die eFoil Bords basieren bisher auf den Lithium-Ionen-Akkus. Diese haben ca. 500 Zyklen, sind leicht und können mit hohen Strömen schnell geladen und entladen werden. Nach den 500 Zyklen ist der Akku nicht defekt, aber hat eventuell nur noch 80% der Leistung was die Fahrzeit wesentlich verkürzt und stetig weiter abnehmen lässt. (LiFePo4 Akkus gibt es derzeit noch nicht für efoils, diese können zwar 3000 Zyklen sind aber wesentlich schwerer und haben Schwierigkeiten mit den stetig hohen Strömen.)
Lithium-Ionen-Akkus können in einem Temperaturbereich von -10°C bis +55°C genutzt / entladen werden. Das Aufladen allerdings nur bei einer Akku-Temperatur von +5°C bis +45°C. Durch die hohen Ströme beim Fahren und Laden erwärmen sich die Akkus in den Efoils erheblich. Die wasserdichte Isolierung, kompakte, leichte Bauform tragen ein übriges dazu bei das Kühlung und Wärmeabfuhr wie z.B. bei luftgekühlten Solar-Generatoren kaum möglich ist. Deshalb können bei schnellen Fahrten und hohen Außentemperaturen die Akkus oft nach dem Fahren nicht direkt geladen werden, da die Akkutemperatur über 45 Grad ist und das BMS das Laden sperrt. Der Abkühlvorgang dauert dann lange wegen der wasserdicht isolierten Bauform.
Was kann man also tun, wenn man gerade am Anfang möglichst oft und lange efoil fahren möchte?
- einen 2. Akku kaufen und abwechselnd laden und Nutzen
- Besonders bei warmen Wetter den Akku mit dem Bord regelmäßig ins Wasser eintauchen und kühlen (viel langsames Fliegen mit wenig Ampere, statt Vollgas oder auf dem Wasser surfen)
- Eiswürfel in das Akkufach legen vor dem Losfahren
- Akku in der Kühltruhe laden und lagern um die 10 Grad.
- Den Akku nur im mittleren Bereich zwischen 30 und 90% tagsüber betreiben – da er in diesem Fenster am Schnellsten nachgeladen werden kann (Es empfiehlt sich jedoch die letzte Fahrt des Tages den Akku auch wieder auf 20% zu fahren und über Nacht voll zu laden – damit das BMS kalibriert wird und der Akku weiß wann er ganz voll bzw. leer ist.)
- Den Akku nicht bis zum Ende, Notlauf, Comming Home Modus entladen. Je mehr der Akku entladen wird, desto mehr sinkt die Spannung und die Ströme steigen um die gleiche Leistung zu liefern. Die hohen Ströme tragen dann verstärkt dazu bei den Akku zu erwärmen. Auch merkt der Fahrer, dass das spritzige Drehmoment mit zunehmender Entladung abnimmt.)
Jedem sollte klar sein, dass stetiges Fahren und Laden den thermischen Verschleiß des Akkus erhöht, starke Temperaturunterschiede zu Kondenswasser im Gehäuse führen kann und somit die Lebensdauer verkürzt wird. Ein schonender Umgang mit dem Akku, ist bei intensiver Nutzung also kaum möglich – der (teure) Akku ist wie der Antrieb (mit seiner Gummidichtung) ein Verschleißteil.
Generell ist es aber auch sinnvoll es am Anfang nicht zu übertreiben, da gerade für Anfänger die körperliche Belastung, Knie durch den stetigen Kampf mit dem Gleichgewicht enorm ist.